Bereits zu Lebzeiten für sein vereinnahmendes Werk und Wesen bekannt, zählt Lovis Corinth heute zu den bedeutendsten Künstlern der Moderne. Dem künstlerischen Anspruch des Realismus folgend, widersetzt sich sein Schaffen jedoch einer Einordnung in den tradierten Kunstkanon. Vor dem Hintergrund einer verhältnismäßig langen akademischen Ausbildung, zeugt sein Spätwerk von einer gesteigerten Virtuosität und Autonomie im Umgang mit Farbe und Komposition. Beinahe exemplarisch vollzieht Corinth in seinem Œuvre den Paradigmenwechsel der Kunst des 20. Jahrhunderts von der Darstellung hin zur Gestaltung und prägt Generationen von KünstlerInnen bis in die Gegenwart.
Geboren 1858 im ostpreußischen Tapiau (heute Gvardejsk/Russland), erfährt Franz Heinrich Louis Corinth, der sich später Lovis nannte, bereits in jungen Jahren die Unterstützung seines Vaters in dem Vorhaben, Maler zu werden. 1867 beginnt er sein Studium an der Kunstakademie in Königsberg unter anderem bei dem Genremaler Otto Günther, der ihn schließlich an die Bayrische Akademie der Bildenden Künste München empfiehlt, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein internationales Kunstzentrum war. Dort studiert Corinth ab 1880 bei Franz Defregger und Ludwig von Löfftz. 1884 geht er zunächst für einen dreimonatigen Studienaufenthalt nach Antwerpen und wechselt anschließend nach Paris, wo er in die renommierten Académie Julian eintritt und bei den Salonmalern Adolphe William Bouguereau und Tony Robert-Fleury studiert.
Während in seinem Frühwerk noch deutlich der Einfluss seiner Akademielehrer zu erkennen ist, findet Corinth in München zunehmend seinen eigenen Stil. Auffällig ist die Fülle an Sujets und deren eigenwillige Umsetzung: Porträts und Akte wechseln mit burlesk anmutenden Szenen aus der Mythologie, die im Kontrast zu übersteigert realistisch ausgeführten Gemälden mit religiösen Themen stehen.
Als sich der Kontakt zur Berliner Secession intensiviert, siedelt Corinth 1901 in die Hauptstadt über und eröffnet eine Malschule. Er wird Mitglied der "Berliner Secession" und im kommenden Jahr in deren Vorstand gewählt. Es gelingt ihm, bedeutende großbürgerliche Auftraggeber zu gewinnen. Im Dezember 1911 erleidet Corinth einen Schlaganfall von dem er sich erholt. Es folgt nun eine intensive Werkphase in der er einzelnen Sujets wie Selbstporträts, Akte, Blumenstillleben und vor allem die Landschaft um den Walchensee sowohl in der Malerei und Zeichnung, als auch in der Druckgrafik wiederholt durchkomponiert. In der Tradition der Alla-prima-Malerei verbindet er mit dynamischen Duktus die reine Farbe nass in nass zu einer kompositorischen Einheit.
1925 wird Corinth die Ehrenmitgliedschaftder Bayrischen Akademie verliehen. Im selben Jahr verstirbt der Künstler am 17.7. an einer Lungenentzündung während einer Hollandreise in Zandvoort.
Ausstellungen
Publikationen
Werke
Ausstellungen
Kunsthalle zu Kiel, Kiel
Österreichische Galerie Belvedere, Wien; Saarlandmuseum – Moderne Galerie, Saarbrücken, Deutschland
Museum Kunstpalast Düsseldorf, Deutschland
Landesmuseum Hannover, Deutschland
Franz-Marc-Museum, Kochel am See, Deutschland
(Retropektive anl. Des 150. Geburtstages von Lovis Corinth), Musée d’Orsay, Paris, Frankreich; Museum der Bildenden Künste, Leipzig, Deutschland; Kunstforum Ostdeutsche Galerie, Regensburg, Deutschland
Österreichische Galerie Belvedere, Wien, Österreich
Musée d’Orsay, Paris, Frankreich
Museum Georg Schäfer, Schweinfurt, Deutschland
Hamburger Kunsthalle, Hamburg, Deutschland
Kunsthalle Emden, Deutschland
Von der Heydt-Museum, Wuppertal, Deutschland; Fundación Juan March, Madrid, Spanien
Hamburger Kunsthalle, Hamburg, Deutschland
Haifa Museum of Art, Haifa, Israel
Kunsthalle Bielefeld, Bielefeld, Deutschland
Leopold Museum, Vienna, Austria
Grinnell College Museum of Art, Grinnell, Iowa, USA
Städtische Wessenberg-Galerie Konstanz, Deutschland
Museum der bildenden Künste, Leipzig, Deutschland
Kunstsammlungen Zwickau, Max-Pechstein-Museum, Zwickau, Deutschland
Museum Behnhaus Drägerhaus, Lübeck, Deutschland
Forum des Landesmuseums Hannover, Deutschland
Altes Rathaus, Schweinfurt, Deutschland; Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, Deutschland; Kunsthalle zu Kiel, Deutschland; Städtische Kunstsammlung Augsburg, Deutschland
Kassel, Deutschland
Hograten Arkaden, München, Deutschland
Galerie Alfred Flechtheim, Düsseldorf, Deutschland
Galerie Alfred Flechtheim, Düsseldorf, Deutschland
Venedig, Italien
Eröffnung der Galerie Alfred Flechtheim, Düsseldorf, Deutschland
2. Ausstellung, Berlin, Deutschland
Glaspalast München, Deutschland