Loïc Le Groumellec: Oeuvres (2018-2022) | Lavis, gouaches, sculptures, peintures
Galerie Karsten Greve AG St. Moritz
Montag - Samstag 10 – 13 Uhr | 14 – 18.30 Uhr
Vernissage
am Samstag, 30. Juli 2022, 17 - 19 Uhr
Der Künstler ist anwesend.
Die Galerie Karsten Greve freut sich die zweite Einzelausstellung des französischen Künstlers Loïc Le Groumellec in St. Moritz anzukündigen. Die Präsentation vereint Werke aus den letzten 15 Schaffensjahren des Bretonen, der sich in seinen Arbeiten stets mit der Kultur und Natur seiner Heimat auseinandersetzt.
Während seines Studiums an der École des Beaux-Arts in Rennes entdeckte Loïc Le Groumellec in den Archiven der Akademie eine Reihe von Lithografien, die Megalithen darstellten - eine Struktur, die ihm gut bekannt war. Geboren in Vannes, wuchs er im Golf von Morbihan auf, einem Ort, der besonders reich an mystischen Überresten aus der Jungsteinzeit ist. Das Rätsel der bis heute nicht entzifferten Inschriften auf dem Steinhaufen von Gavrinis, die Dolmen, Menhire und die Wildnis seiner bretonischen Heimat dienen ihm als Inspiration, wie schon Generationen von Künstlern und Schriftstellern vor ihm. Loïc Le Groumellec reduziert seine Darstellungen und Farbpalette auf ein Minimum um damit zum Ursprung des bildnerischen Schaffens zurückzukehren.
Neben den Motiven seiner bretonischen Heimat, spielen die verwendeten Materialien eine essentielle Rolle im Werk des Künstlers. Seine Leinwandarbeiten überzieht er häufig mit einer Lackschicht, die der reduzierten Formensprache seiner Arbeiten Komplexität und Tiefe verleiht.
Die Serie der Écritures, die sich auf die rätselhaften vorchristlichen Inschriften von Gavrinis beziehen, werden in den Dialog gesetzt mit Skulpturen, der Serie „Mégalithe et maison“ in orbicular diorite and marble, die zwischen 2018 und 2022 entstanden sind und Chapelles/Reposoirs, Holzobjekten, die seine Écritures umschließen wie ein Heiligtum.
"Diese Zeichen oder 'Runen', eine Art Schrift oder metaphysische Symbole, waren schon immer in meinen Gemälden präsent", erklärt Le Groumellec seine Bildsprache, deren Wesen eine unendliche Vielfalt an Variationen zulässt. Die Herstellung dieser Gouachen erfordert viel Strenge und Konzentration, nicht unähnlich der Arbeit von Mönchsschreibern im Mittelalter. "Ich habe gerade einige Gouachen fertiggestellt, an denen ich vierzehn Tage lang eisern gearbeitet habe. In Wirklichkeit male ich seit vierzig Jahren das gleiche Bild". Durch den Prozess der Wiederholung wird der der kreative Prozess zu einem heiliges Ritual: "Diese Schriften erlauben es mir, einen Raum für eine offensichtliche Abstraktion zu öffnen, aber auch das zu bekräftigen, was ich seit fast dreißig Jahren behaupte: die spirituelle Dimension des Malakts und die Darstellung des Heiligen durch Megalithen und diese Schriften".