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Catherine Lee: A POETICS

Obsidians, 1990 - 2022 (Detail)
03.11.23 - 13.01.24

Galerie Karsten Greve Köln

Dienstag - Freitag 10 - 18.30 Uhr

Samstag 10 - 18 Uhr

Verlängert bis 13. Januar 2024.

Vernissage am Freitag, den 3. November 2023, 17 - 20 Uhr

In Anwesenheit der Künstlerin.

Artist Talk mit Catherine Lee
im Rahmen des Galerienrundgangs zur Art Cologne 2023

am Freitag, den 17. November 2023, um 19 Uhr

Catherine Lee im Gespräch mit Dr. Daniela Antonin, Direktorin Hetjens-Museum Düsseldorf und Prof. Dr. Anne-Marie Bonnet, Friedrich Wilhelms-Universität Bonn.

Um Voranmeldung per E-Mail an info@galerie-karsten-greve.de wird gebeten.

Das Gespräch findet in englischer Sprache statt.

Installationsansicht, Catherine Lee, A POETICS, Galerie Karsten Greve, Köln, 2023
Installationsansicht, Catherine Lee, A POETICS, Galerie Karsten Greve, Köln, 2023
Installationsansicht, Catherine Lee, A POETICS, Galerie Karsten Greve, Köln, 2023
Installationsansicht, Catherine Lee, A POETICS, Galerie Karsten Greve, Köln, 2023
Installationsansicht, Catherine Lee, A POETICS, Galerie Karsten Greve, Köln, 2023
Installationsansicht, Catherine Lee, A POETICS, Galerie Karsten Greve, Köln, 2023
Installationsansicht, Catherine Lee, A POETICS, Galerie Karsten Greve, Köln, 2023

Ein Gedicht hat seine ganz eigene Magie,
doch hier geht es um die Verbindung von Verbalem und Nonverbalem.

Mit der neuen Ausstellung A POETICS würdigt die Galerie Karsten Greve ihre über dreißigjährige Zusammenarbeit mit der amerikanischen Bildhauerin Catherine Lee (*1950 Pampa, TX). Titelgebend sind eine neue Gruppe serieller Wandplastiken aus Keramik, die eigens verfasste Gedichte der Künstlerin integrieren und erstmals in Europa präsentiert werden. Mit insgesamt annähernd 50 Arbeiten, darunter ausgewählte frühe Skulpturen, Malereien und Arbeiten auf Papier, kommt dieser ersten Einzelausstellung Catherine Lees in Köln seit 2014 retrospektive Bedeutung zu.

Obwohl das Schreiben die Künstlerin seit ihren frühen Lebensjahren begleitet, begann sie erst im Laufe der Corona-Pandemie ihre Gedichte in ihren skulpturalen Arbeiten zu veröffentlichen. Diese frühen Gedichte erkunden die Themen unserer Zeit, die Schönheit unseres Planeten, die Erfahrungen von persönlichem und kollektivem Verlust, sowie den kreativen Prozess, welcher der Künstlerin ein Anker ist.

Wenn ich die Buchstaben schnitze und glasiere, fängt es an, etwas anderes zu sein, es wird zu einer Skulptur und auch zu einem Gedicht. In diesem Moment beginnt für mich der eigentliche Zauber. Ein Gedicht hat seine ganz eigene Magie, doch hier geht es um die Verbindung von Verbalem und Nonverbalem.

In Catherine Lees Wandobjekten verschmelzen seit jeher die künstlerischen Gattungen Relief, Skulptur und Malerei. Sie zeichnen sich durch eine reduzierte Formensprache und bewusste Verwendung von Materialien aus. Die Veränderlichkeit und Wandelbarkeit der Materialien sind von besonderem Interesse für die Künstlerin. Die meisten von ihren gewählten Materialien beginnen in einem amorphen Zustand, wie Ton, Wachs, Holzkohle, Öl, Mineralpigmente, geschmolzenes Metall oder Glas. Solche Materialien mit einem Sinn für die Zeit auf der Erde in diskreten und konkreten Formen zu versehen, ist sowohl die Freude als auch die große Verantwortung aller Künstler aller Zeiten, so die Künstlerin.

Das immersive Werk BOOK OF POEMS besteht aus einer rhythmischen Anreihung von 42 Einzelelementen aus Raku-Keramik und Kupferdraht sowie einer Ton- und Videoinstallation, welche die aufgedruckten (und gedruckten) Gedichte durch die eigene Rezitation der Künstlerin widerhallen und erhellen. Jedes der Gedichte entstand zwischen 1987 und 2021. Die Buchstaben werden in Tontafeln gestempelt, gebrannt, dann mit Glasuren unter Verwendung von Injektionsnadeln gefüllt und mehrfach Raku gebrannt. Die 38 in dem Werk enthaltenen Gedichte erkunden die Themen Verlust, zum einen der persönliche Verlust von Freunden, Beziehungen und Zeit im weitesten Sinne, aber vor allem Verlust unserer Welt, wie wir sie kennen. Der Klimawandel hat sich zu einer Klimakatastrophe entwickelt und war für die Künstlerin, die in die weite, raue Landschaft im Norden von Texas hineingeboren wurde, immer ein besonderes Anliegen.

Catherine Lees Formensprache lässt Räum für vielfältige Assoziationen: Während es in sämtlichen Arbeiten um Abstraktion und Serialität geht, widmen sich die ALPHABET-Bronzen aus den frühen 1990er Jahren geografischen Orten und Patinierungsverfahren, bei denen identische Formen zu Unikaten werden, ebenso wie die schwarzen Basaltporzellantafeln in OBSIDIANS an Jahrtausende alte Grabsteine oder Schrifttafeln erinnern, wie den Codex Hammurapi (Musée du Louvre, Paris), die in Keilschrift auf eine Diorit-Säule geritzten babylonischen Gesetzestexte, die zu den wichtigsten Schriften des antiken Mesopotamien gehören.. Die abwechselnd schwarzen, beschrifteten Basaltsteine und weiß-glasierten Raku-Platten, die die Künstlerin „Rests“ (Pausen) nennt, in der Arbeit OBSIDIANS, unterstreichen das Prinzip der Reihung in den seriellen Wandarbeiten Lees, die dem Werk, dem Raum, und dem Betrachter einer Art rhythmischem Trommeln unterlegen, während die Gedichte ihren eigenen Diskurs anbieten.

Die Arbeit Finity besteht aus 256 glasierten Raku-Keramiken und unterliegt ebenfalls einer strengen Systematik, wobei hier fünf verschiedene Formen und fünf Farben miteinander verwoben werden. Wie bei anderen seriellen Arbeiten, etwa ICE, wird jedes Objekt der Serie einzeln von Hand gefertigt und mosaikartig aus mehreren farbigen Teilen zusammengesetzt. „Jedes Element ist ein Ganzes, bestehend aus Fragmenten, die trotz ihrer Auflösung ineinander fragmentarisch bleiben“. Faye Hirsch beschreibt dies als "Einheit der Heterogenität". Auch die 64-teilige Papierarbeit OBLITERATI, bestehend aus Kohlezeichnungen auf Kartenausschnitten von Texas, führt den Gedanken der geografischen Verankerung der ALPHABET-Bronzen weiter. Ob hinsichtlich Form, Farbe oder Material - Catherine Lees Werken wohnt eine Komplexität inne, die sich jeder Offensichtlichkeit entzieht und nur allmählich, bisweilen nie vollständig erschließen lässt.

Ich liebe es, das Minimalistische in das Maximale zu verwandeln - nicht nur innerhalb dieses minimalen Zustands zu bleiben, sondern zu versuchen, eine Komplexität in eine minimalistische Ästhetik zu bringen, die auf eine Art und Weise mitschwingt, bei der es nicht nur um Reinheit oder Ruhe geht, sondern um etwas Robusteres.

Pressemitteilung

Ausgestellte Werke

Künstler

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