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Norbert Prangenberg:

Foto: Nicolas Brasseur, 2025
Installationsansicht, Galerie Karsten Greve Paris, 2025. Foto: Nicolas Brasseur
31.05.25 - 30.08.25

Galerie Karsten Greve Paris

Dienstag - Samstag: 10 - 19 Uhr

Pressedossier (englisch)

Vernissage
am Samstag, den 31. Mai 2025, von 17 - 20 Uhr

Die Galerie Karsten Greve freut sich, dem deutschen Künstler Norbert Prangenberg (1949-2012) eine Ausstellung zu widmen. Als Schöpfer einer visuellen Sprache, die sich jeder Kategorisierung entzieht, erforschte Prangenberg Malerei, Zeichnung und Skulptur mit derselben gestischen und sinnlichen Intensität. Die Ausstellung bietet eine Wiederentdeckung dieses bedeutenden Künstlers anhand einer Auswahl emblematischer Werke, die den Reichtum seines facettenreichen und kraftvollen Oeuvres offenbaren.

Zwischen Geometrie und Organik oszillierend, scheint Prangenbergs Universum auf den ersten Blick von freien, ungezähmten Formen beherrscht zu sein, sowohl in seinen Skulpturen als auch in seinen Gemälden. Doch sein visuelles Vokabular basiert auf elementaren Strukturen: Kreise, Ellipsen, Rechtecke, Dreiecke, Kegel und Zylinder führen seine Hand. Seine Skulpturen erweitern auf natürliche Weise seine Bildkompositionen und entfalten geometrische Formen im Raum.

Auch die Natur fließt in seine Arbeit ein. Stilisierte florale Formen, die Sinnlichkeit von Ton und Volumen, die an lebende Organismen erinnern, fließen in ein intuitives Werk ein.

Seine subtile, pulsierende Farbpalette bewegt sich zwischen erdigen Tönen und der Brillanz der Pflanzenwelt. Der immer wiederkehrende Titel Figur für seine Skulpturen deutet weniger auf eine menschliche Figur als auf eine Form hin, ein Wesen, das in einen Dialog mit der Welt tritt.

Prangenbergs Praxis, die durch eine lebendige Körperlichkeit gekennzeichnet ist, zeichnet sich durch eine instinktive und experimentelle Beziehung zu Materialien aus.
Seine Gemälde, die oft dicht und strukturiert sind, wirken eher skulptural als gemalt. In seinen kleinformatigen Arbeiten auf Kupfer oder Zink macht er sich die Transparenz zunutze, die durch die Schichtung von Ölfarbe auf diesen Oberflächen entsteht, und erzeugt eine leuchtende malerische Substanz.

Der Kunsthistoriker Gerhard Storck hat einmal festgestellt:
„Norbert Prangenbergs Bilder sind wie Seerosen. Man sieht nicht sofort, wie tief sie wurzeln, denn die Farbe schwebt frei auf der Oberfläche."

Seine oft großformatigen Skulpturen erinnern an archaische und symbolische Formen wie Amphoren oder Totems, die gleichzeitig antik und entschieden zeitgenössisch wirken.
Der Künstler tritt in die Nachfolge einer bestimmten keramischen Linie ein und zeigt eine subtile Verwandtschaft mit Lucio Fontana, dessen Werk er zum ersten Mal in der Galerie Karsten Greve begegnete. Wie Fontana hat er eine Spannung zwischen Geste und Oberfläche erzeugt und das Material mit einer barocken Energie durchdrungen.

Seine Faszination für die Materie, die er mit einer fast elementaren Kraft kratzt, ritzt und formt, ist auch mit einer inneren, fast spirituellen Dimension aufgeladen.
Für Prangenberg entstehen die Werke nicht nach einem vorgefertigten Plan; sie wachsen von selbst, jedes nach seiner eigenen organischen Logik, wie lebende Formen.
Er hat nicht versucht, das Material zu beherrschen, sondern mit ihm zusammenzuarbeiten. Risse, Unebenheiten und amorphe Volumina werden nicht ausgelöscht, sondern im Gegenteil, sie werden zum eigentlichen Vokabular des Werks.

Installationansicht, Galerie Karsten Greve Paris, 2025. Foto: Nicolas Brasseur
Installationansicht, Galerie Karsten Greve Paris, 2025. Foto: Nicolas Brasseur
Installationansicht, Galerie Karsten Greve Paris, 2025. Foto: Nicolas Brasseur
Installationansicht, Galerie Karsten Greve Paris, 2025. Foto: Nicolas Brasseur
Installationansicht, Galerie Karsten Greve Paris, 2025. Foto: Nicolas Brasseur
Installationansicht, Galerie Karsten Greve Paris, 2025. Foto: Nicolas Brasseur

Der 1949 in Nettesheim (Deutschland) geborene Norbert Prangenberg hat sich zu einer wichtigen Figur der zeitgenössischen Kunst entwickelt. Nach einer Ausbildung zum Goldschmied und dem Besuch der Kunstgewerbeschule in Düsseldorf wandte er sich in den 1980er Jahren der bildenden Kunst zu, vor allem durch seine großformatigen Keramikskulpturen. In dieser Zeit begann auch seine Zusammenarbeit mit Karsten Greve. In den 1990er Jahren arbeitete Prangenberg mit der Manufacture de Sèvres und wurde 1993 Professor an der Akademie der Bildenden Künste in München, wo er bis zu seinem Tod das international renommierte Keramik- und Glasatelier leitete. Seine Arbeiten wurden bei großen internationalen Ausstellungen, wie der documenta 7 in Kassel 1982 und der Biennale in Sydney 1986, gezeigt und befindet sich in renommierten öffentlichen Sammlungen, darunter das Museum Ludwig und das Museum Kolumba in Köln, die Kunsthalle in Bremen und die Sammlung Hoffmann in Berlin

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